Selbstorganisiertes Lernen ist ein Bildungskonzept, bei dem die Lernenden weitgehend, aber nicht ausschließlich, eigenverantwortlich ihren Lernprozess gestalten. Selbstorganisiertes Lernen fördert nicht nur die Autonomie und Selbstständigkeit der Lernenden, sondern ermöglicht es ihnen auch, ihre individuellen Interessen zu verfolgen und ihre Lernprozesse an ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Dabei können Sie zu jeder Zeit auf die Unterstützung der anwesenden Lehrkräfte zurückgreifen.

Selbstorganisiertes Lernen bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Menschen jeden Alters und in verschiedenen Lebensbereichen. Neben organisatorischen Vorteilen (kein Unterrichtsentfall, keine Vertretung, kein Mehrbedarf an Personal- und Sachmitteln u.v.m.) gibt es in Bezug auf den Lernenden einige wichtige Aspekte:

Individualisierung: 

Selbstorganisiertes Lernen ermöglicht es jedem Lernenden, seinen eigenen Lernrhythmus und seine eigenen Lernmethoden zu wählen. Dies bedeutet, dass sich das Lernen an die individuellen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten anpassen kann. Jeder kann in seinem eigenen Tempo vorankommen, was zu einem tieferen Verständnis und einer nachhaltigeren Wissensaneignung führt.

Selbstmotivation: 

Wenn Menschen die Kontrolle über ihren Lernprozess haben, steigert dies oft ihre Motivation. Indem sie ihre eigenen Lernziele setzen und ihre Fortschritte verfolgen, fühlen sie sich verantwortlich und engagiert. Diese intrinsische Motivation kann zu einem stärkeren Engagement und einer größeren Ausdauer beim Lernen führen.

Flexibilität: 

Selbstorganisiertes Lernen ist zeitlich und örtlich flexibel. Lernende können ihren Lernplan an ihre persönlichen Zeitpläne anpassen und lernen, wo immer sie möchten, sei es zu Hause, im Café oder unterwegs. Diese Flexibilität macht das Lernen zugänglicher und ermöglicht es den Menschen, ihre Bildungsziele auch inmitten eines geschäftigen Lebensstils zu verfolgen.

Entwicklung von Selbstregulationsfähigkeiten: 

Durch selbstorganisiertes Lernen entwickeln Lernende wichtige Selbstregulationsfähigkeiten wie Zeitmanagement, Zielsetzung, Problemlösung und Selbsteinschätzung. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für den Lernprozess, sondern auch für das berufliche und persönliche Leben von entscheidender Bedeutung.

Eigenverantwortung: 

Selbstorganisiertes Lernen fördert die Eigenverantwortung für den eigenen Lernprozess. Indem Lernende die Verantwortung für ihre Bildung übernehmen, werden sie zu aktiven Teilnehmern an ihrem eigenen Wissenserwerb. Sie lernen, Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen.

Vielfalt der Lernressourcen: 

In der heutigen digitalen Welt gibt es eine Fülle von Lernressourcen, die frei verfügbar sind. Selbstorganisiertes Lernen ermöglicht es den Menschen, aus einer Vielzahl von Quellen wie Online-Kurse, Büchern, Videos, Podcasts und interaktiven Plattformen zu wählen. Diese Vielfalt an Ressourcen bietet die Möglichkeit, verschiedene Lernstile und -ansätze zu erkunden und das Lernen an die individuellen Vorlieben anzupassen.

Insgesamt bietet selbstorganisiertes Lernen eine flexible, anpassungsfähige und motivierende Möglichkeit, Wissen und Fähigkeiten zu erwerben. Es stärkt die Selbstständigkeit und befähigt die Menschen, lebenslang zu lernen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Selbstorganisiertes Lernen ist ein Thema, das oft mit verschiedenen Mythen oder Missverständnissen verbunden ist. Hier sind einige häufige Mythen zum selbstorganisierten Lernen:

Diese Mythen können dazu führen, dass Menschen das Potenzial des selbstorganisierten Lernens unterschätzen oder falsche Vorstellungen darüber haben, was es wirklich bedeutet. Es ist wichtig, diese Missverständnisse zu klären und ein realistisches Verständnis für die Vorteile und Herausforderungen des selbstorganisierten Lernens zu fördern.